Donnerstag, 28. April 2016

A German travel report: Bericht zur Ungarnfahrt 2016

Vom 17.4. bis 23.4.2016 fuhren vier Schülerinnen und Schüler der Klasse 7bF vom Goethegymnasium Hildesheim zur dritten Austauschfahrt des zweijährigen Erasmus+ Projektes nach Ungarn. Begleitet wurden sie von ihren Lehrerinnen Kathleen Deutsch und Ann-Kathrin Harmening.
Am Sonntagmorgen traf sich die kleine Gruppe schon sehr früh am Hildesheimer Hauptbahnhof, um von dort aus mit dem Zug nach Hamburg und weiter mit dem Flugzeug nach Budapest zu gelangen. Hier wurde das mitgebrachte Taschengeld von Euro in Ungarische Forint (HUF) gewechselt. Plötzlich hatten alle tausende Forints in ihren Portmonees, denn 1000 HUF sind etwa nur 3 Euro wert. Am späten Nachmittag kam die Gruppe schließlich in Makó an und alle wurden herzlichst von ihren Gastfamilien begrüßt. Makó war der Ausgangsort für das gesamte Treffen in Ungarn zum Thema „Musik und Tanz gegen Mobbing“ und liegt im Süden des Landes (nahe der Grenze zu Rumänien). Am Abend lernten die Hildesheimer Schüler Yannick, Georg, Stefanie und Nadja dann noch ihre europäischen Gastgeschwister kennen, die aus allen teilnehmenden Ländern des Projektes kamen: England, Finnland, Portugal, Slowakei, Türkei, Ungarn und Deutschland.
Am zweiten Tag wurden alle Gäste in einer beeindruckenden Willkommensfeier von der ganzen Schule begrüßt und lernten alle anderen Projektpartner kennen. „Und es wurde die Nationalhymne von jedem Land gespielt!“, ergänzte Stefanie. Später wurde dann Makó mit seinen Sehenswürdigkeiten besichtigt. „Besonders schön ist das Schwimmbad mit seiner zwiebelartigen Kuppeln“, erzählte Yannick. Am Abend fand noch ein internationaler Abend statt, bei dem jede Nation typische Speisen mitbrachte. Außerdem stellte jedes Land einen Tanz vor, den die anderen nachtanzen sollten. „Die Tänze aus der Türkei und aus Ungarn haben besonders viel Spaß gemacht. Und wir finden, dass alle unseren eigenen Tanz gut mitgemacht haben“, erklärte Georg.
Auch der Dienstag wurde in der Schule verbracht. Vormittags wurden zunächst unterschiedliche Unterrichtsstunden in verschiedenen Klassenstufen besucht. Die Schule hat sich auf bilingualen Unterricht in fast allen Fächern spezialisiert, sodass man auch im Naturwissenschaftsunterricht problemlos folgen konnte. Danach arbeiteten alle Schülerinnen und Schüler an einem internationalen siebensprachigen Wörterbuch gegen Mobbing. Sehr spannend war der Babel-Tag am Nachmittag. Dieser lief in etwa wie eine Rallye mit verschieden Stationen ab. Die Hildesheimer Gruppe hat dort zum Beispiel traditionell ungarische Kleidung anprobiert und bei einem Pferdeflüsterer („Chicos“) zugeguckt und einen Hauptpreis für die Absolvierung aller Stationen gewonnen.
Der Mittwoch begann für die Teilnehmer etwas aufregender, denn alle gingen zusammen in den Adventure-Park Makós. Die internationale Gruppe konnte beim gemeinsamen Klettern nicht nur ihre eigene Sportlichkeit beweisen, sondern auch das gegenseitige Vertrauen weiter ausbauen. Mut und gegenseitiges Gutzureden war vor allem beim freien Fall auf der Riesenschaukel nötig. Bei etwa 20 Metern Höhe musste man selber die Halterung lösen, um den Fall auszulösen. „Als ich oben hing hatte ich voll Angst, aber danach war es doch cool“, erzählte Nadja glücklich, nachdem sie sich getraut hatte. Des Weiteren konnten die Schüler noch die etwa 70 Meter lange Seilbahn über den Fluss Maros bei schönem Blick genießen. Nach dem typisch ungarischen Gulasch fand die große Gala im großen Zwiebeltheater Makós statt. Jedes Land präsentierte ein selbstgeschriebenes Lied oder Theaterstück zum Thema Mobbing. „Es war eine große Ehre für uns, dass sogar die Bürgermeisterin Makós anwesend war und die Begrüßungsrede hielt“, berichtete Frau Harmening. Und Frau Deutsch ergänzte: „Der von uns gezeigte Song unserer Musical-AG des Goethegymnasiums ‚Different and the same‘ wurde von allen als Abschlusslied der Gala kräftig mitgesungen.“ Hinterher konnten sich alle im großen Thermalbad („Hagymatikum“) erholen und den Tag gemütlich ausklingen lassen.
Denn am Donnertag stand die große Tour in die ungarische Hauptstadt Budapest auf dem Programm. Bereits um 6 Uhr startete der Doppeldeckerbus. Ganz vorne  oben saßen Nadja, Stefanie, Georg und Yannick und hatten die beste Aussicht auf die tolle Stadt. Bei Sonnenschein und sommerlichen 25°C erkundete die Erasmusgruppe mit insgesamt 60 Gästen die Stadt. Der erste Stopp war am Heldenplatz, dann ging es auf die Buda-Seite der Donau, wo man von der Matthiaskirche bis zum Schloss eine grandiose Aussicht über die Stadt hatte. Nach einem kurzen Mittagessenstopp hatte die Gruppe die seltene Gelegenheit an einer Führung durch das ungarische Parlament teilzunehmen. „Boah… ist das schön hier“, kommentierte der zunächst sprachlose Georg die vergoldeten Wände, Kronjuwelen und den großen Sitzungssaal. Am Ende der Führung wartete noch eine kleine Ausstellung auf sie und die Möglichkeit sich ins Gästebuch einzutragen. Als Zeitüberbrückung machten die Hildesheimer danach ein Wettrennen gegen die Straßenbahn in Budapest. Und tatsächlich schafften sie es schneller als die Straßenbahn zu rennen. Bevor alle wieder nach Hause fuhren, machten sie noch einen kurzen Zwischenstopp am Gellertberg. Dort konnte jeder ein letztes Mal die großartige Skyline von Budapest genießen und die im ungarischen Stil gestaltete Freiheitsstatue angucken.
Den letzten gemeinsamen Tag verbrachten die Teilnehmer des Anti-Mobbing-Projektes in Szeged, einer Stadt, die nur etwa 30 Minuten von Makó entfernt ist. Diese Stadt ist bekannt für die typische ungarische Salami, die hier erfunden wurde, und ihre riesige Votiv-Kirche. Diese wurde im Zuge des Stadtrundganges besichtigt. Bereits nach dem Mittagessen trennte sich die Gruppe und die Teilnehmer aus Portugal und der Slowakei machten sich auf den Weg in ihre Heimatländer. Für alle anderen wurde der Besuch des Zoos zu einem schönen Abschluss, der in international bunt gemischten Kleingruppen erkundet wurde. Am Abend hieß es Abschiednehmen von den neu gefundenen Freunden, sogar die ein oder andere Träne kullerte. Allen Projektteilnehmern wurde zudem eine goldene Medaille für die gute Zusammenarbeit und Freundschaft verliehen.

Für die Hildesheimer Delegation war die letzte Nacht in Ungarn sehr kurz, da es bereits um 4.30 Uhr in Richtung Flughafen ging. Wegen eines Triebwerkschadens verzögerte sich die Rückreise, doch alles in allem hat alles gut geklappt. „Gerne wären wir noch ein paar Tage länger geblieben. Denn das Projekt ist großartig und bringt die Nationen näher zusammen. Dies ist eine einmalige Erfahrung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ein Leben lang in Erinnerung bleibt.“, resümieren die begleitenden Lehrerinnen Deutsch und Harmening.

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