Vom 17.4. bis 23.4.2016 fuhren vier Schülerinnen und Schüler
der Klasse 7bF vom Goethegymnasium Hildesheim zur dritten Austauschfahrt des zweijährigen
Erasmus+ Projektes nach Ungarn. Begleitet wurden sie von ihren Lehrerinnen
Kathleen Deutsch und Ann-Kathrin Harmening.
Am Sonntagmorgen traf sich die kleine Gruppe schon sehr früh
am Hildesheimer Hauptbahnhof, um von dort aus mit dem Zug nach Hamburg und
weiter mit dem Flugzeug nach Budapest zu gelangen. Hier wurde das mitgebrachte
Taschengeld von Euro in Ungarische Forint (HUF) gewechselt. Plötzlich hatten
alle tausende Forints in ihren Portmonees, denn 1000 HUF sind etwa nur 3 Euro
wert. Am späten Nachmittag kam die Gruppe schließlich in Makó an und alle
wurden herzlichst von ihren Gastfamilien begrüßt. Makó war der Ausgangsort für
das gesamte Treffen in Ungarn zum Thema „Musik und Tanz gegen Mobbing“ und
liegt im Süden des Landes (nahe der Grenze zu Rumänien). Am Abend lernten die
Hildesheimer Schüler Yannick, Georg, Stefanie und Nadja dann noch ihre europäischen
Gastgeschwister kennen, die aus allen teilnehmenden Ländern des Projektes
kamen: England, Finnland, Portugal, Slowakei, Türkei, Ungarn und Deutschland.
Am zweiten Tag wurden alle Gäste in einer beeindruckenden
Willkommensfeier von der ganzen Schule begrüßt und lernten alle anderen
Projektpartner kennen. „Und es wurde die Nationalhymne von jedem Land
gespielt!“, ergänzte Stefanie. Später wurde dann Makó mit seinen
Sehenswürdigkeiten besichtigt. „Besonders schön ist das Schwimmbad mit seiner
zwiebelartigen Kuppeln“, erzählte Yannick. Am Abend fand noch ein
internationaler Abend statt, bei dem jede Nation typische Speisen mitbrachte.
Außerdem stellte jedes Land einen Tanz vor, den die anderen nachtanzen sollten.
„Die Tänze aus der Türkei und aus Ungarn haben besonders viel Spaß gemacht. Und
wir finden, dass alle unseren eigenen Tanz gut mitgemacht haben“, erklärte
Georg.

Auch der Dienstag wurde in der Schule verbracht. Vormittags
wurden zunächst unterschiedliche Unterrichtsstunden in verschiedenen
Klassenstufen besucht. Die Schule hat sich auf bilingualen Unterricht in fast
allen Fächern spezialisiert, sodass man auch im Naturwissenschaftsunterricht
problemlos folgen konnte. Danach arbeiteten alle Schülerinnen und Schüler an
einem internationalen siebensprachigen Wörterbuch gegen Mobbing. Sehr spannend
war der Babel-Tag am Nachmittag. Dieser lief in etwa wie eine Rallye mit
verschieden Stationen ab. Die Hildesheimer Gruppe hat dort zum Beispiel
traditionell ungarische Kleidung anprobiert und bei einem Pferdeflüsterer
(„Chicos“) zugeguckt und einen Hauptpreis für die Absolvierung aller Stationen
gewonnen.

Der Mittwoch begann für die Teilnehmer etwas aufregender,
denn alle gingen zusammen in den Adventure-Park Makós. Die internationale
Gruppe konnte beim gemeinsamen Klettern nicht nur ihre eigene Sportlichkeit
beweisen, sondern auch das gegenseitige Vertrauen weiter ausbauen. Mut und
gegenseitiges Gutzureden war vor allem beim freien Fall auf der Riesenschaukel
nötig. Bei etwa 20 Metern Höhe musste man selber die Halterung lösen, um den
Fall auszulösen. „Als ich oben hing hatte ich voll Angst, aber danach war es
doch cool“, erzählte Nadja glücklich, nachdem sie sich getraut hatte. Des
Weiteren konnten die Schüler noch die etwa 70 Meter lange Seilbahn über den
Fluss Maros bei schönem Blick genießen. Nach dem typisch ungarischen Gulasch
fand die große Gala im großen Zwiebeltheater Makós statt. Jedes Land
präsentierte ein selbstgeschriebenes Lied oder Theaterstück zum Thema Mobbing.
„Es war eine große Ehre für uns, dass sogar die Bürgermeisterin Makós anwesend
war und die Begrüßungsrede hielt“, berichtete Frau Harmening. Und Frau Deutsch
ergänzte: „Der von uns gezeigte Song unserer Musical-AG des Goethegymnasiums
‚Different and the same‘ wurde von allen als Abschlusslied der Gala kräftig
mitgesungen.“ Hinterher konnten sich alle im großen Thermalbad („Hagymatikum“) erholen
und den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Denn am Donnertag stand die große Tour in die ungarische
Hauptstadt Budapest auf dem Programm. Bereits um 6 Uhr startete der Doppeldeckerbus.
Ganz vorne oben saßen Nadja, Stefanie,
Georg und Yannick und hatten die beste Aussicht auf die tolle Stadt. Bei
Sonnenschein und sommerlichen 25°C erkundete die Erasmusgruppe mit insgesamt 60
Gästen die Stadt. Der erste Stopp war am Heldenplatz, dann ging es auf die
Buda-Seite der Donau, wo man von der Matthiaskirche bis zum Schloss eine
grandiose Aussicht über die Stadt hatte. Nach einem kurzen Mittagessenstopp
hatte die Gruppe die seltene Gelegenheit an einer Führung durch das ungarische
Parlament teilzunehmen. „Boah… ist das schön hier“, kommentierte der zunächst
sprachlose Georg die vergoldeten Wände, Kronjuwelen und den großen
Sitzungssaal. Am Ende der Führung wartete noch eine kleine Ausstellung auf sie
und die Möglichkeit sich ins Gästebuch einzutragen. Als Zeitüberbrückung
machten die Hildesheimer danach ein Wettrennen gegen die Straßenbahn in
Budapest. Und tatsächlich schafften sie es schneller als die Straßenbahn zu
rennen. Bevor alle wieder nach Hause fuhren, machten sie noch einen kurzen
Zwischenstopp am Gellertberg. Dort konnte jeder ein letztes Mal die großartige Skyline
von Budapest genießen und die im ungarischen Stil gestaltete Freiheitsstatue
angucken.
Den letzten gemeinsamen Tag verbrachten die Teilnehmer des
Anti-Mobbing-Projektes in Szeged, einer Stadt, die nur etwa 30 Minuten von Makó
entfernt ist. Diese Stadt ist bekannt für die typische ungarische Salami, die
hier erfunden wurde, und ihre riesige Votiv-Kirche. Diese wurde im Zuge des
Stadtrundganges besichtigt. Bereits nach dem Mittagessen trennte sich die
Gruppe und die Teilnehmer aus Portugal und der Slowakei machten sich auf den
Weg in ihre Heimatländer. Für alle anderen wurde der Besuch des Zoos zu einem
schönen Abschluss, der in international bunt gemischten Kleingruppen erkundet
wurde. Am Abend hieß es Abschiednehmen von den neu gefundenen Freunden, sogar
die ein oder andere Träne kullerte. Allen Projektteilnehmern wurde zudem eine
goldene Medaille für die gute Zusammenarbeit und Freundschaft verliehen.

Für die Hildesheimer Delegation war die letzte Nacht in
Ungarn sehr kurz, da es bereits um 4.30 Uhr in Richtung Flughafen ging. Wegen
eines Triebwerkschadens verzögerte sich die Rückreise, doch alles in allem hat
alles gut geklappt. „Gerne wären wir noch ein paar Tage länger geblieben. Denn
das Projekt ist großartig und bringt die Nationen näher zusammen. Dies ist eine
einmalige Erfahrung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ein Leben lang
in Erinnerung bleibt.“, resümieren die begleitenden Lehrerinnen Deutsch und
Harmening.
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